WEIHNACHTEN WELTWEIT

FINNLAND - STILLE, NORDLICHTER UND KERZENSCHEIN

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In keinem anderen Land auf der Erde manifestiert sich der Traum der weißen Weihnacht wohl so wie in Finnland. Romantische Landschaften und Tannen- wälder, die von dickem Schnee bedeckt sind. Eislaternen in den Hauseingängen und ein spektakulärer Sternenhimmel. Wenn man hoch in den Norden fährt, erwartet einen das beeindruckende Himmelsspektakel der Nordlichter. Wer in den unbewohnten Gegenden dann noch freilaufende Rentiere sieht, hört die Glocken schon bimmeln.

Natürlich sagen die Finnen, dass der Weihnachtsmann aus ihrem Schoß entsprungen ist. Scheinbar war ein finnischer Radiosprecher schon in den 20er Jahren davon überzeugt. Er sagte, dass Santa im Berg „Korvatunturi“ mit all seinen Wichteln lebe. Leider war der Berg an der russischen Grenze zu weit weg, um den Weihnachtsmann zu besuchen. Also baute man eine Hütte in Rovaniemi, quasi als Winterresidenz. Schnell entwickelte sich daraus ein riesiges Dorf mit einem kitschigen Souvenirshop neben dem anderen. Mit Erfolg: Kinder aus der ganzen Welt schreiben Wunschzettel an die offizielle Adresse des Weihnachtsmannes und hunderttausende besuchen ihn jedes Jahr.

Pfefferkuchen und rote Zipfelmützen
Die Finnen lieben den Advent. Sie zelebrieren in Betrieben, Vereinen, aber auch unter Freunden häufig schon Wochen vor dem Fest das „Kleine Weihnachten“ - „Pikkujoulu“. Es gibt Pfefferkuchen, Früchtekuchen und Hefezöpfe. Die Kinder laufen im Dezember gerne mit roten Zipfelmützen oder grünen Mäntelchen umher und spielen Wichtel und Gnome - auch die Erwachsenen machen diesen Spaß mit. Ein besonders hübscher finnischer Brauch ist die feine Dekoration in den Häusern. Das selbstgemachte Mobile aus Stroh, was bei den meisten Familien von der Decke hängt, ist sehr aufwendig zu basteln. Es besteht aus vielen kleinen Pyramiden und wird liebevoll „Himmeli“ genannt. Wie bei Strohsternen, soll es die Krippe des Christkindes symbolisieren.

Nach der Friedensbotschaft gibt es Brei
Weihnachten beginnt in Finnland um 12 Uhr Mittags. Das Radio oder der Fernseher wird eingeschaltet, denn die Friedensbotschaft wird aus der ehemaligen Hauptstadt Turku verkündet. Der Brauch stammt noch aus dem Mittelalter und ist eine feierliche Zeremonie, die das Fest jedes Jahr eröffnet. Zum Mittagessen ist Weihnachtsbrei mit Pflaumenmus, in dem eine Mandel versteckt ist, Sitte. Wer diese findet, hat für das nächste Jahr einen Wunsch frei.

Tausend andächtige Lichter
Wenn die Dunkelheit hereinbricht bieten besondere Orte der Stille einen wunderschönen und zugleich mystischen Anblick - die finnischen Friedhöfe. Die Menschen scharen zu ihren verstorbenen Angehörigen aus und bringen Kerzen an die Gräber. Die tausend Lichter leuchten im weißen Schnee in andächtiger Stimmung. Ein würdiger Beginn der heiligen Nacht.