ANDERS REISEN

WO MALLORCA NOCH 100 % BIO IST NACHHALTIGKEIT ALS EIN „MUSS“

Text und Interviews: Katharina Piszczan

„Wir glauben, die Lebensmittel kommen aus dem Karton und die Milch kommt von lila Kühen. Also das kann’s ja nicht sein.“

„Mein Thema ist eigentlich ein Schritt zurück in die Vergangenheit“ –
Franz Kraus, Lebensmittelunternehmer auf Mallorca, legt größten Wert darauf, die Ursprünglichkeit der Nahrungsmittel zu bewahren. Im Interview mit PURE LEBENSLUST erzählt er, warum eine gesunde, naturnahe Ernährung und ein Bewusstsein für die Herkunft unserer Lebensmittel elementar für unseren Körper sind.

MIT DEM FOKUS AUF ETWAS EIGENES

Franz Kraus ist studierter Betriebswirt und setzt sich privat wie auch beruflich bewusst mit einer nachhaltigen Ernährung und dem Wert von Lebensmitteln auseinander. In Deutschland war er im Top-Management der deutschen Lebensmittelindustrie, entwickelte Produkte für den Lebensmittelsektor. Doch dann entschied er sich, nicht mehr für ein Großunternehmen arbeiten zu wollen, zog nach Mallorca an den traumhaften Ort Sóller, lernte seine Frau kennen und entschied sich dort zu bleiben. Er gründete die Eismanufaktur „Sa Fabrica de Gelats“ und das Unternehmen „Fet a Sóller“, ein Hersteller, Anbauer und Vermarkter von Lebensmitteln, die insbesondere auf Mallorca oder auf den Balearen hergestellt werden. Seine Eismanufaktur feiert jetzt 20. Geburtstag und ist einer der größten Hersteller Mallorcas. Fet a Sóller vertreibt die Produkte mit der Frische von Orangen- und Citrusfrüchten. Ca. 50 Beschäftige sorgen dafür, dass die Mandel wächst, dass Öl hergestellt wird, dass die Olive geerntet wird. Der Fokus ist für Franz Kraus ganz klar: „Es geht hierbei um eine möglichst naturreine, naturnahe Kost, denn das Lebensmittel ist ja der erste Schritt der Medizin. Was wir zu uns nehmen, sollte in irgendeiner Form Genuss, aber auch in kleiner Form mit natürlichen Vitaminen zur Körpererhaltung dienen und nicht nur zum Füllen des Bauches.“

MIT DEM FOKUS AUF ETWAS EIGENES

Franz Kraus ist studierter Betriebswirt und setzt sich privat wie auch beruflich bewusst mit einer nachhaltigen Ernährung und dem Wert von Lebensmitteln auseinander. In Deutschland war er im Top-Management der deutschen Lebensmittelindustrie, entwickelte Produkte für den Lebensmittelsektor. Doch dann entschied er sich, nicht mehr für ein Großunternehmen arbeiten zu wollen, zog nach Mallorca an den traumhaften Ort Sóller, lernte seine Frau kennen und entschied sich dort zu bleiben. Er gründete die Eismanufaktur „Sa Fabrica de Gelats“ und das Unternehmen „Fet a Sóller“, ein Hersteller, Anbauer und Vermarkter von Lebensmitteln, die insbesondere auf Mallorca oder auf den Balearen hergestellt werden. Seine Eismanufaktur feiert jetzt 20. Geburtstag und ist einer der größten Hersteller Mallorcas. Fet a Sóller vertreibt die Produkte mit der Frische von Orangen- und Citrusfrüchten. Ca. 50 Beschäftige sorgen dafür, dass die Mandel wächst, dass Öl hergestellt wird, dass die Olive geerntet wird. Der Fokus ist für Franz Kraus ganz klar: „Es geht hierbei um eine möglichst naturreine, naturnahe Kost, denn das Lebensmittel ist ja der erste Schritt der Medizin. Was wir zu uns nehmen, sollte in irgendeiner Form Genuss, aber auch in kleiner Form mit natürlichen Vitaminen zur Körpererhaltung dienen und nicht nur zum Füllen des Bauches.“

WAS IST DAS BESONDERE AN IHREN LEBENSMITTELN?

Wir sind heute der größte Vertreiber in Nordeuropa von frischen Zitrusfrüchten (Orangen, Zitronen), und wir machen das etwas anders als im Lebensmittelhandel. Unsere Früchte sind nicht konserviert. 95 Prozent der Früchte in Nordeuropa sind konserviert, mit einem Fungizid oder man kann es auch Konservierungsstoff nennen, damit sie lange haltbar sind. Unsere Früchte sind frisch vom Baum, sind innerhalb von drei bis vier Tagen beim Endverbraucher und werden naturbelassen angeliefert. Wir sind auch im Mandelsektor, lassen die Bio-Mandel anbauen, die wir dann zu Mehl verarbeiten oder zur ganzen Mandel – die auch nach Mandel schmeckt. Mit unseren Orangen machen und verfeinern wir auch  die klassische Ensaïmada, das ist ein typisches Gebäck, das gibt’s eigentlich nur auf Mallorca. Die Orange im Verkauf ist nicht immer die gleiche Orange, jede Sorte hat ihren Reifezeitpunkt in einem bestimmten Monat. So haben wir ungefähr 14 unterschiedliche Orangensorten.

DIE FRISCHE DER PRODUKTE IST FOLGLICH AUSSCHLAGGEBEND FÜR SIE?
Die Frische der Produkte, die Natürlichkeit der Produkte und die Art des Anbaus sind eine ganz entscheidende Sache. Zum Beispiel: Sie kennen Tomaten und wissen, manche schmecken nach Wasser und manche haben Geschmack. Das hängt mit der Art des Anbaus zusammen, und so ist es bei uns mit der Orange.

SIE SIND SEHR BEKANNT FÜR IHR EIS – WAS IST DAS BESONDERE AN IHREM EIS, WAS IST ANDERS?
Zuerst einmal: Was ist Eiscreme? Man unterscheidet zwischen Eis und Eiscreme. Das normale Eis hat nur einen Fettgehalt von bis zu 5 Prozent, die Eiscreme dagegen hat 8,5 Prozent Fett. Die ist also höher im Fettgehalt. Unsere Eiscreme wird ausschließlich aus dem Fett der Kuhmilch hergestellt. Die Großindustrie arbeitet zum großen Teil mit Palmöl-Fetten. Das sind gehärtete Fette, die für den Körper in keinster Weise nutzbar sind. Dann ist es wichtig, dass man Eiscreme ohne Farbstoffe herstellt. Was soll die Farbe in der Eiscreme? Künstliche Farbstoffe – damit kann der Körper nichts anfangen. In unserer Eisfabrik entstehen Sorten wie „Xoco Loco“, das ist die verrückte Schokolade mit Orange. „Sol Orange“ ist ein Eis mit Sirup aus dem Saft und mit wunderbaren kleinen Stückchen von Frucht und Schale der naturbelassenen Orangen. „Prima- Lima“ – das Eis ist so sauer, dass sich Ihnen die Zehennägel nach oben drehen. Oder „Ice Lemon You“, das ist ein herrliches Zitronensorbet, „Natural Mint“, das ist ein Orangeneis mit frischer Minze.

WIE WICHTIG SIND IHNEN IM LEBENSMITTELSEKTOR NACHHALTIGKEIT UND TRADITION?
Zuerst einmal ist die Nachhaltigkeit die Voraussetzung, um auf Dauer gesunde Lebensmittel herzustellen. Also das ist eigentlich ein Muss, das ist keine Ideologie, sondern das ist einfach eine Selbstverständlichkeit, weil die Nachhaltigkeit dafür sorgt, dass der Bauer auf Dauer sein Geld verdienen kann. Wenn der Bauer verschwindet, haben wir in der Zukunft nur noch Lebensmittel aus der Kartonagenfabrik. Und Tradition ist in der Landwirtschaft ein ganz wichtiger Aspekt. Wir sprechen heute von „Bio“, das heißt ja nichts anderes als „Leben“. Also wenn wir von Bio-Lebensmittel sprechen, sprechen wir von Leben-Lebensmittel. Eine Duplizierung des eigentlichen Begriffs, weil wir vergessen haben, was das Lebensmittel ist. Wir glauben, die Lebensmittel kommen aus dem Karton und die Milch kommt von lila Kühen. Also das kann’s ja nicht sein. Wir müssen Tradition pflegen – das klingt „Asbach Uralt“ – aber im Grunde genommen ist es ein Muss, wir gehen einfach dorthin, wo unsere Urgroßeltern waren, die noch keine chemischen Pflanzenschutzmittel hatten, weil es diese zu dem Zeitpunkt noch nicht gab. Fet a Sóller ist jetzt wieder dabei, das, was die Urahnen hier in Sóller betrieben haben, auf ökonomische Beine zu stellen, damit auch die Landwirtschaft erhalten bleibt auf Mallorca, die die Basis für den Tourismus ist.

SIE BESITZEN EINE ORANGENPLANTAGE – ÖFFNEN SIE IHRE PFORTEN AUCH MAL FÜR TOURISTEN?
Meine persönliche Orangenplantage öffne ich nicht für Touristen, weil ich nach meiner Arbeit meine Konzentration in der Natur brauche. Aber wir haben wunderschöne Ökoplantagen hier, die man sehr gerne besuchen kann, und es ist ein ganz spannendes Abenteuer für jemand, der so eine Plantage noch nie gesehen hat. Eine dieser Plantagen heißt Eco Vinyassa, in der auch Führungen erfolgen – ein Erlebnis aller Sinne, des Geruchs, der Augen. Der Geruch ist so intensiv, dass Sie glauben, mitten im Honigtopf zu stehen, und Sie sehen den Bienenflug, was ganz toll ist.

WAS IST DAS SCHÖNSTE FÜR SIE AN SÓLLER? HABEN SIE BESONDERE LIEBLINGSECKEN?
Das Schöne an dem Ort ist: Wir leben über den Bergen, ein bisschen abgeschieden von der Welt, in einer Kleinstadt mit 14.000 Einwohnern. Wir haben ein sehr natürliches Leben, weil wir mit dem Land sehr verbunden sind. Sóller ist wie eine kleine Insel und ein Mikrokosmos mit einer ganz eigenen Vegetation, mit einem eigenen Klima. Wenn jemand gerne wandern will und sich in die Berge begibt, dann lernt er seinen Lieblingsplatz kennen, genau den Platz, den er schon ein Leben lang gesucht hat. Eine Stille, die vielleicht nur unterbrochen wird  von dem Bimmeln der Schafe oder der Ziegen, die da frei rumlaufen, und mit einem unendlichen Blick auf das Meer und einer Ruhe, wovon viele wirklich nur träumen. Wir haben ein wunderschönes international renommiertes Museum der modernen Kunst, in dem Sie einen Picasso, einen Miró, einen Munch, einen Dalí in einem unvergleichlich schönen Jugendstilhaus besichtigen können. Wer sich für Architektur interessiert, kann hier auf den Spuren von Gaudí wandern. Wer sich für Architektur, für Kultur, für Museen und für die Natur interessiert, wird hier wundervoll bedient.

Fet a Sóller
Fet a Sóller , S.L.
c/. Romaguera, 12
07100 Sóller/Mallorca
info@fetasoller.com
www.fetasoller.com

Sa Fabrica de Gelats
Avinguda de Cristòfol Colom, 13
07100 Sóller/Mallorca
info@gelatsoller.com
www.gelatsoller.com

6 TIPPS FÜR MEHR WOHLGEFÜHL

1 VITAMIN C
Finger weg von Vitamin C aus der Supermarktdose, denn dabei handelt es sich um ein schädliches Vitamin C. Vitamin C ist ganz wichtig, weil es der Körper nicht speichern kann, sodass es  jeden Tag zugeführt werden sollte. TIPP: Morgens Zitrone mit Wasser, am besten lauwarm. Da hat man seine Ration an Vitamin C und vermeidet dadurch die eine oder andere Erkältung, die sonst zwangsläufig kommt.

2 GENUSS RICHTIG GÖNNEN
Wenn man sich Genuss gönnt, dann sollte das richtig sein! Und nicht halbherzig. TIPP: Wenn wir mal zu mehr Fett oder zu viel Eiscreme greifen, dann einfach auf andere fettreiche Lebensmittel verzichten, damit man nicht überfettet, z.B. weniger Fleisch.

3 EIN GLAS ROTWEIN
Nicht zu viel Alkohol, aber in Maßen zu sich nehmen. TIPP: Regelmäßig ein Glas Rotwein trinken. Durch die vielen Nährstoffe, die im Rotwein enthalten sind, werden freie Radikale eliminiert.

4 ABWECHSLUNG IN DER ERNÄHRUNG
Eine ausgewogene Ernährung ist ganz entscheidend! TIPP: Nicht immer das gleiche essen, sondern abwechseln: Salzig, bitter, süß, sauer, scharf – das sind die Dinge, die der Körper braucht. Dabei sollten wir stets auf uns selbst hören, worauf wir Lust haben, und das dann auch essen.

5 GESUNDE FETTE
Fett ist, wenn es sich um ein gesundes Fett handelt, sehr wichtig für die Ernährung. TIPP: Kalt gepresstes Olivenöl ist für den Körper ganz hervorragend. Zu nativem Olivenöl mit der Bezeichnung „Virgen“ oder „Virgen Extra“ greifen.

6 OLIVENÖL FÜR STRAFFE HAUT
Die starke Nutzung von Kosmetik verursacht, gerade bei Frauen, das Zukleistern von Poren, sodass schnell Pusteln entstehen. TIPP: Eine selbst angerührte Mischung aus kalt gepresstem Olivenöl und ein wenig Zitronensaft herstellen und den Körper damit einreiben. Die Säure führt zur Straffung und das Olivenöl zur Glättung der Haut. Ein toller Effekt, der die Haut zart wie ein Kinderpopo anfühlen lässt.