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PETRA DIENERS - FASZINATION VINTAGE MODE

Petra Dieners Lieblingslooks - Blog Liebelingsstil

Foto: ©Pure Lebenslust

Seiden-Wickelbluse: Ungaro, 80er Jahre. Mantel: Emilio Pucci, 2015. Jeans: Mavi, neuen Kollektion. Handtasche aus Satin Plissee, 60er Jahre. Aktueller geht es kaum!

Die Mode von gestern ist eine scheinbar nie versiegende Quelle der Inspiration. Es ist wirklich interessant zu sehen, wie tolles Design und gute Qualität die Zeit überdauert. Es muss nicht immer alles neu sein. Der Mix macht´s! Ein moderner Look mit Zeitgeist besteht nicht nur aus den neusten Produkten der Modehersteller. Kreativ wird ein Look, wenn man gekonnt kombiniert und mal mehr oder mal weniger schöne Vintage Stücke mit einfließen lässt. Pure Lebenslust und Bloggerin Petra Dieners waren bei Carsten Heinrichs, Inhaber „Jacke wie Hose“ in Düsseldorf. Wir haben ihn gefragt, was den Begriff Vintage und sein Geschäft ausmacht. Fakt ist: es lohnt sich, um mal richtig zu stöbern und alt und neu zusammenzustellen.

Seidenbluse Hermès 70er Jahre und ein Traum! „Used“ Jeans, Please, Gürtel als Kette Roberta di Camerino, 60er Jahre. Ohrringe Givenchy 80er Jahre.Gobelin-Handtasche 70er Jahre. Schuhe Gucci, Strickmantel for friends only.

Fellweste ftc, Hose: Gucci, Tasche mit dem Hufeisenverschluss Aigner, 70er Jahre. Ohrringe 80er-Style.

Herr Heinrichs, Vintage ist ein Begriff, der derzeit wieder sehr en vogue ist. Was macht Vintage für Sie aus?
Für mich ist das eine Art Auslese der besten Stücke aus einem anderen Jahrzehnt. Das kann aus den 50ern oder 90ern sein. Vintage ist ein Trend, der nie wirklich richtig aus der Modewelt verschwindet. Was heute in ist, ist morgen schon alt. So ist diese Quelle der Inspiration unerschöpflich.

Warum gibt es heute zunehmend mehr Menschen die sich dafür interessieren?
Ich denke, das hat etwas mit dem vorherrschendem Einheitsbrei zu tun. Egal in welcher Stadt man ist; wenn man sich die Geschäfte anschaut, weiß man nicht mehr wo man sich befindet. Es gibt so viele Ketten – egal ob es sich um teure oder günstige Kleidung handelt. Daher ist es schön, dass es da auch eine Gegenbewegung gibt. Wenn man sich die schönsten Vintage Artikel herauspickt, kann man sie entweder untereinander, aber auch mit zeitgenössischen Sachen, kombinieren.

Es ist also nicht alles“ Jacke wie Hose“. Sie sind so sozusagen ein Cherrypicker und suchen sich die Sachen aus unterschiedlichen Quellen heraus. Wie erleben Sie das Düsseldorfer Publikum? Kommen auch welche von außerhalb?
Zum einen sind es Düsseldorfer Kunden, aber auch welche aus dem näheren und weiteren Umfeld, wie aus Münster oder Hannover. Es kommen sogar Kunden aus München oder Wien. Das ist sehr spannend.

Gibt es in Deutschland viele gute Vintage Läden?
Ja ich denke schon. Aber Vintage ist in Deutschland noch nicht so angekommen wie in London oder Paris. Da gibt es in den nächsten Jahren noch Entwicklungspotential. Meine Kunden sind hauptsächlich Damen. Interessanterweise war aber auch die Herrenabteilung in den letzten Tagen sehr gut besucht.

Rock Emilio Pucci. Bluse Valentino – beides aus den 70ern. Samt-Handkoffer 60er Jahre. Blütenohrringe 80er Jahre. Schuhe Miu Miu, aktuelle Kollektion. Mantel Steffen Schraut. Mein Lieblingsoutfit!

Kleid Roberta di Camerino, 60er Jahre. Goldene Ohrringe & rote Tasche Escada, 80er Jahre. Sneakers Hogan, aktuelle Kollektion.

Was sind das für Käuferinnen? Geben die sonst auch 500-1000€ für ein Kleid aus, um bei Ihnen das Besondere zu suchen? Oder sind es Damen die grundsätzlich preiswerteres aber ausgefallenes suchen?
Beides. Einige geben durchaus parallel so viel für Kleider aus. Manche wiederum tun dies nicht, wenn sie es bei mir für einen Bruchteil bekommen können. Einige haben zwar den guten und exklusiven Geschmack aber eben nicht das Geld, die Preise der Luxuslabels zu bezahlen.

Wie lange sind Sie schon in Düsseldorf? Wie haben Sie den Laden gegründet und wie sind Sie zum Vintage gekommen?
Ich komme ursprünglich aus der Region. Ich habe eine Ausbildung im Einzelhandel mit Möbeln angefangen. Nach meinem Praktikum in Mailand in einem Architekturbüro habe ich ein Architekturstudium an der Fachhochschule Düsseldorf begonnen. Dann bin ich für 25 Jahre in der Airlinebranche am Flughafen Düsseldorf und München hängen geblieben. In der Firma gab es dann einige massive Einschnitte und ich stand dann vor der Wahl, etwas zu machen womit ich mich nicht mehr identifizieren konnte oder etwas komplett Neues, Eigenes zu machen. Mir sind in dieser Zeit ganz viele hochwertige Kleidungsstücke in die Hände gefallen und dann hat sich das so ergeben.

Wo werden Sie heute fündig?
Ich gehe sehr viel über Flohmärkte. Vor allem in München und Düsseldorf. Dabei knüpfe ich auch Kontakte, so dass die Leute mich anrufen. Entweder mache ich dann Hausbesuche oder die Menschen kommen zu mir, um mir die Kleidung zu zeigen.

Also im Prinzip arbeiten Sie mit Privatmenschen und suchen interessante Stücke heraus. Wenn man in Ihren Laden kommt wie verhält man sich? Wie sucht man am besten?
Das ist ganz intuitiv. Man sollte schon etwas Zeit mitbringen, um sich viele schöne Sachen anschauen zu können.


Jacke wie hose | feines (un-)getragenes Carsten Heinrichs

Bilker Allee 24
40219 Düsseldorf
Tel. 0211.15963288
www.jacke-wie-hose-duesseldorf.de
instagram: jacke_wie_hose_vintage


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