SCHMUCK + UHREN

ZU BESUCH IN DER UHRENMANUFAKTUR NOMOS GLASHÜTTE

„Gewinnen Sie mit Uhren Schmiemann zwei Plätze für eine Uhr-Reise nach Glashütte“ – Claudia Tenta hatte in der Juni-Ausgabe von Pure Lebenslust den Bericht über ein Uhrengeschäft mit Meisterwerkstatt in Oberhausen interessiert gelesen. Da sie selbst Uhrenliebhaberin ist, fand sie zunächst einfach nur sympathisch, was sie in dem Artikel zu lesen bekam. Zwar ging es auch um luxuriöses Ambiente und gelungene Innenarchitektur aber vor allem war dort die Rede von „Faszination für traditionelles Handwerk“ und „Leidenschaft für mechanische Uhren“.

Amüsiert las sie, dass der Inhaber, Axel Schmiemann, seine Kunden in einer Anzeige einmal sogar mit dem Wort "Liebe Uhren-verrückte" begrüßt hatte - dieser Laden schien wirklich anders zu sein als andere. Claudia Tenta schickte also eine E-Mail an die Adresse von Uhren Schmiemann. Und tatsächlich, sie hatte Glück - und so sitzt sie mit ihrer Freundin Konstanze Krieger an einem Sonntagmorgen im September in einem luxuriös ausgestatteten Reisebus auf dem Weg nach Dresden. Neben den beiden Gewinnerinnen sind noch 17 weitere Teilneh-mer mit von der Partie. Axel Schmiemann, Inhaber von Uhren Schmiemann und einer von vier Uhrmachermeistern im eige-nen Betrieb, begleitet als Gastgeber, aber auch als fachkundiger Reiseführer seine Gäste. Im barocken "Elbflorenz" angekommen, bezieht die Reisegruppe im historischen Schlosshotel Eckberg, einem der malerischen Elbschlösser oberhalb der Stadt, Quartier. Für den Abend ist ein gemeinsames Essen in der Altstadt gep-lant. Auch bei der Wahl des Restaurants lässt Axel Schmiemann seinem Hang zum Exklusiven und Außergewöhnlichen freien Lauf. Das kanadische Restaurant "Ontario" liegt im touristi-schen Zentrum der Stadt, vis-à-vis der Frauenkirche. Mit besten Zutaten, gekonnter Zubereitung und viel Liebe zum Detail bildet das Essen im Ontario quasi den kulinarischen Vorgeschmack auf das, was die Gruppe am Tag darauf in punkto Uhrentechnik in Glashütte erwarte. Am Morgen des nächsten Tages, nach einem Frühstück im historischen Speisesaals des Schlosses mit Blick auf das Elbtal, macht sich die Gruppe mit dem Bus auf den Weg nach Glashütte. Das auf den ersten Blick verschlafene, kleine Städtchen liegt malerisch inmitten der weitläufigen Wälder des Elbsandsteingebirges.

Seit sich 1845 der Uhrmacher Ferdinand Adolph Lange in Glashütte niederließ und mit Unterstützung der königlich-säch-sischen Regierung die ersten Uhren baute und weitere Uhrma-cher ausbildete, entwickelte sich Glashütte zu dem Zentrum deutscher Uhrmacherkunst. Dann kam der Zweite Weltkrieg und was hier nicht zerstört wurde, fand seinen Niedergang während der anschließenden Zeit der DDR. Ehemals florierenden Betriebe wurden zwangsenteignet oder gingen im VEB "Glashütter Uhren Betriebe" auf. Die Qualität der in Glashütte gefertigten Uhren erreichte einen historischen Tiefstand. Erst mit der Wiederverei-nigung Deutschlands begann der beispiellose Wiederaufstieg der Stadt, als sich Alteigentümer und Neugründer daran machten, den alten Ruf von Glashütte wieder herzustellen. Heute haben hier wieder mehr als zehn Unternehmen der Uhrenindustrie ihren Firmensitz. Darunter sind bekannte Namen wie Lange und Söhne, Glashütte Original oder NOMOS Glashütte.Auch Claudia Tenta trägt seit Jahren eine NOMOS-Uhr, und umso schöner ist es für sie, dass die Reisegruppe an jenem Tag bei ebendieser Uhrenmanufaktur zu Gast sein soll. Axel Schmie-mann, der in seinem Geschäft in Oberhausen auch die Marke NOMOS Glashütte vertritt, hatte im Vorfeld diese Manufaktur mit Bedacht als Ziel ausgewählt. Kaum eine andere Marke ver-bindet Aspekte wie modernes, zeitloses Design, Funktionalität, handwerkliche Tradition und Fertigung in Großserie so perfekt wie NOMOS. Davon zeugen neben den weltweit wachsenden Verkaufszahlen auch zahllose Auszeichnungen und Preise sowohl im Bereich Technik wie auch Design. Erwähnt seien hier nur beispielhaft der "red dot design award", eine international renommierte Auszeichnung, die seit 1954 vergeben wird und mit der zwischen den Jahren 2000 und 2015 acht NOMOS-Modellen ausgezeichnet wurden – oder auch der „Good Design Award“, der von Charles und Ray Eames begründet wurde und zu den wichtigsten Designpreisen weltweit zählt. Doch an diesem Tag in Glashütte geht es vor allem um Technik und Mechanik. Die Be-grüßung der Reisegruppe durch zwei NOMOS-Mitarbeiterinnen findet im alten Bahnhof von Glashütte statt, denn in diesem historischen Gebäude befindet sich einer der beiden Produkti-onsstandorte von NOMOS. Von außen noch als Bahnhof zu er-kennen, erinnert innen nichts mehr an die frühere Funktion des Gebäudes. In hellen, modernen Räumen stehen Hightech CNC-Fräs-, Bohr- und Schleifmaschinen der neuesten Generation. Mitarbeiter arbeiten ruhig und konzentriert an den vielen Sta-tionen, an denen die winzigen Einzelteile der Uhren hergestellt werden. Platinen, Schrauben, Wellen, Hebel, Zahnräder - nahezu alle Bauteile einer Uhr werden hier von NOMOS Glashütte selbst hergestellt. Das ist bei Weitem keine Selbstverständlichkeit. Viele Uhrenhersteller kaufen Teile oder ganze Uhrwerke bei Zuliefer-ern, um sie dann in die eigenen Uhren einzubauen. Bei NOMOS Glashütte geht man einen völlig anderen Weg. Die Firma hat mittlerweile eine Fertigungstiefe von bis zu 95% erreicht. Stau-nend stehen Claudia Tenta und die anderen vor Mikroskopen, die ihnen den Blick auf die winzigen Metallteile überhaupt erst mög-lich machen. Jeder der Teilnehmer hatte erwartet, dass es hier "kleinteilig" zugehen würde, aber Axel Schmiemann als erfah-rener Uhrmachermeister ist wohl der Einzige in der Gruppe, der sich über diese Dimensionen der Winzigkeit nicht wundert. Doch bei aller Hightech und Computersteuerung - zwischendurch gibt es immer wieder Arbeitsplätze, an denen Mitarbeiter mit Gefühl und handwerklichem Geschick Bauteile von Hand bearbeiten.

Mit überzeugender Begeisterung für die eigene Arbeit erklären sie den Besuchern, was ihre Aufgabe ist und worauf es bei ihrer Tätigkeit ankommt. Man spürt, dass ihnen die Bewunderung der Reisegruppe nicht unangenehm ist - hier ist man auch ein wenig stolz darauf, bei NOMOS zu arbeiten. Nach der Besichtigung der Teileproduktion wird die Gruppe einmal quer durch Glashütte zum zweiten Produktionsstandort des Unternehmens geführt. Auch dies ist ein historisches Gebäude. Vor dem Krieg wurden hier Uhren für die Seefahrt, also Schiffschronometer, gebaut. Da-rum wird bei den Mitarbeitern dieses Gebäude immer noch lie-bevoll "Die Chronometrie" genannt. Kernsaniert und durch neue Gebäudeteile ergänzt, werden hier die "im Bahnhof" gefertigten Einzelteile zu Uhrwerken zusammengebaut und in die Uhren-gehäuse eingeschalt. Auch hier finden die Besucher um Claudia Tenta wieder diese Kombination aus Hightech und Handwerk: Ein Roboter-Arm setzt scheinbar selbständig, mit großer Ge-schwindigkeit und verblüffender Sicherheit winzige Lagersteine in ebenso winzige Löcher einer Uhrwerksplatine. Wenige Schritte daneben versehen Uhrmacher Sperr- und Kronrad mit dem für Glashütte typischen sogenannten Sonnenschliff. Und auch hier sieht man wieder die Begeisterung in den Augen der Mitarbeiter, wenn sie den Besuchern von der Uhrmachertradition Glashüttes erzählen und erklären, worauf es beim Schleifen ankommt. Näch-ste Station: die Abteilung Forschung und Entwicklung. Hier wird das selbst entwickelte Assortiment, das sogenannte NOMOS-Swing-System montiert. Ein solch perfektes Uhrenherz selbst herzustellen, gilt als ganz große Kunst. Bislang schien es für kleinere Manufakturen unmöglich, weil zu fein, zu kompliziert, zu teuer. In Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Dresden und mit Investitionen von weit über zehn Millionen Euro entwickelte NOMOS Glashütte die hochkomplizierte Baugruppe. Das Justieren der haarfeinen Unruhespirale obliegt dem Fingerspitzengefühl einiger hochqualifizierter Mitarbeiter: Denn es gibt keinen Computer oder Roboter, der diese Arbeit mit der auch nur annähernd geforderten Präzision erledigen könnte. Beim anschließenden Mittagessen tauschen die Teilnehmer ihre Eindrücke in lebhaften Gesprächen untereinander aus und die Begeisterung ist ihnen allen anzumerken.Weitere Programmpunkte, die sich Axel Schmiemann für seine Gäste ausgedacht hat, wie etwa eine Kneipentour in Dresden und einer Stadtführung am nächsten Tag, runden den Besuch in Sachsen ab - aber der Besuch bei NOMOS Glashütte mit dem authentischen Blick hinter die Kulissen einer Uhrenmanufaktur bleiben das prägende Erlebnis der Reise. Claudia Tenta hatte schon immer eine Schwäche für schöne, mechanische Uhren - nach dieser Fahrt wird sie den kleinen Zeitmesser an ihrem Handgelenk noch einmal mit ganz anderen Augen sehen.

NOMOSGLASHÜTTE wurde 1990 von dem EDV-Experten und Fotografen Roland Schwertner im sächsischen Glashütte gegrün-det und brachte 1992 die erste eigene Kollektion mechanischer Armbanduhren auf den Markt. Seitdem hat sich das Unterneh-men kontinuierlich weiterentwickelt und gehört heute zu den weltweit führenden deutschen Uhrenmarken.
www.nomos-glashuette.com

UHREN SCHMIEMANN wurde 1957 von dem Uhrmachermeister Walter Schmiemann in Oberhausen gegründet und im Jahr 2013 von seinem Sohn Axel mit dem Bau eines neuen Ladenlokals mit zertifizierter Werkstatt für die Zukunft ausgerichtet. Uhren Schmiemann vertritt unter anderem Marken wie Rolex, Breitling, Omega oder NOMOS Glashütte und besitzt mit vier Uhrmacher-meistern und weiteren Gesellen und Auszubildenden eine der führenden Meisterwerkstätten in NRW.
www.uhren-schmiemann.de