ANDERS LEBEN

LEBENSLUST AM ARBEITSPLATZ?

Tatort Arbeitsplatz: Lust oder Frust? Wie verbreitet ist sie – die echte Lust auf Arbeit? Wann empfinden wir Erfüllung bei der Arbeit? Leben wir, um zu arbeiten oder arbeiten wir um zu leben? PURE LEBENSLUST Redakteurin Svenja Dederichs ist diesen Fragen nachgegangen und begibt sich mit qualitativen Interviews auf Spurensuche.

Der Schiffsführer Mike Thonig steuert am 5.8.2015 auf dem Elbe-Seitenkanal nahe Esterholz bei Uelzen (Niedersachsen) das Tankschiff Dettmer Tank 140. Foto: Philipp Schulze/dpa

Krankenschwester mit einem Patienten auf der Intensivstation der Universitätsklinik Bonn. Foto: dpa.

Denn im Rahmen des Schwerpunktthemas ECHTES ERLEBEN wollten wir für unsere Leserinnen und Leser erkunden, wie weit es her ist mit dem Lustgewinn durch Arbeit. Um das Ergebnis einer PURE LEBENSLUST-Befragung vorweg zu nehmen: Ja klar, diese Menschen gibt es! Es sind all jene, die bei ihrer Arbeit mehr bekommen als nur Geld.

Aber was braucht es, damit jemand wirklich Lust auf seine Arbeit hat? Welchen Unterschied macht es, ob jemand mit Leidenschaft arbeitet oder nicht?

Selbstbestimmung und Selbstverwirklichung sind die Schlüsselworte. Wenn das, was ich tue dem entspricht, was ich wirklich machen will, dann fühlt sich Arbeit nicht wie ein Zwang an, sondern freiwillig. Natürlich, die meisten Menschen müssen arbeiten um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Dennoch macht es einen erheblichen Unterschied aus, wie ich mich fühle, wenn ich meiner Arbeit nachgehe. Fühlt es sich nach Pflicht an? Fühle ich mich durch die anstehenden Aufgaben, den Tagesplan, die Kollegen oder den Chef fremdbestimmt? Oder kann ich etwas tun, was mir Spaß macht, worin ich aufgehe und was meiner Leidenschaft entspricht? Kann ich mich dabei entfalten, selbst einbringen und vielleicht sogar weiterentwickeln und wachsen?

Bei vielen von uns sieht die Erziehung vor, dass Spaß bei der Arbeit nicht das primäre Ziel ist. „Erst die Arbeit, dann das Vergnügen!“ „Warum wird hier so viel gelacht? Haben Sie nichts zu tun?“. Möglicherweise kennen Sie solche Sprüche und fragen sich, ob Arbeit wirklich Spaß machen darf? Gegen Spaß bei der Arbeit ist nichts einzuwenden, sie fördert sogar die Motivation. Doch worin sich die Glücksforscher einig sind: das, was bei der Arbeit wirklich Lust macht, ist nicht der Spaß und schon gleich nicht das Geld, sondern es ist der Sinn, den wir bei der Arbeit empfinden. Menschen sind sogar dann glücklich, wenn sie eine wirklich anstrengende Arbeit haben oder ihre Tätigkeit in Teilbereichen unerfreulich ist, solange sie das Gefühl haben, etwas Sinnvolles geleistet zu haben.

Aber worauf kommt es an? Um eine Tätigkeit als lustvoll, als sinnvoll zu bewerten, ist es notwendig, dass sie den eigenen Werten entspricht. Wer zum Beispiel etwas verkauft und dabei ein schlechtes Gefühl hat, weil er es moralisch verwerflich findet und innerlich ablehnt, wird nicht leidenschaftlich gerne verkaufen können. Schlimmer noch: wer dauerhaft nicht auf sein Bauchgefühl hört und mit seinen persönlichen Wertvorstellungen bei der Arbeit immer wieder in Konflikt gerät, der riskiert einen Burnout, auch wenn das Leistungspensum prinzipiell machbar war. Der Jobwechsel ist dabei nicht die einzige Alternative. Oft ist es viel einfacher die eigenen Wertvorstellungen und Glaubenssätze im Coaching zu reflektieren. Wer mit Lust und Leidenschaft hoch engagiert arbeitet und sich dabei selbst verwirklichen kann, bringt dagegen ein Maximum an Leistung. Damit die Lust nicht zur Last wird, kommt es darauf an, die richtige Aufgabe zu finden. Die ideale Arbeitsaufgabe fordert uns, aber überfordert und unterfordert uns auch nicht. Es ist der Moment in dem wir einer Arbeit mit Leichtigkeit nachgehen. Es ist der Moment, bei dem wir vollkommen die Zeit vergessen, egal wie anstrengend die Aufgabe sein mag. Wir gehen in unserer Arbeit völlig auf, wir sind im Flow - dem Punkt an dem Arbeit pure Lust und Leidenschaft ist. Ich wünsche uns möglichst viele dieser Momente!

PURE LEBENSLUST AM ARBEITSPLATZ AM ENDE KOMMT ES AUF WAHRE GEFÜHLE AN

Was macht nun den wahren Wert der Arbeit aus? Was bleibt, wenn unsere Arbeitsaufgabe, unser Arbeitstag oder unser Arbeitsleben zu Ende ist? Mit welchem Gefühl schaut man auf das, was man bei seiner Arbeit erledigt und im besten Falle sogar erreicht hat?

Menschen, die wissen, dass sie nicht mehr lange leben, wünschen sich selten im Leben länger gearbeitet zu haben. Und dennoch investieren so viele Menschen den Hauptteil ihrer aktiven Lebenszeit in ihre Arbeit. Was aber wünschen sich Menschen, die genau wissen, dass ihre Tage gezählt sind?

Bronnie Ware weiß genau, was das ist. Sie hat acht Jahre lang in England als Palliativpflegerin gearbeitet. Die Australierin hat dabei Sterbende auf ihrem Weg begleitet und Gespräche mit ihnen darüber geführt, was sie rückblickend gerne anders gemacht hätten. Hier das Ergebnis aus ihrer Studie und aus Gesprächen mit mehreren Hundert Menschen:

DAS WÜNSCHEN SICH MENSCHEN KURZ VOR IHREM TOD, ANDERS GEMACHT ZU HABEN
#1       ” Ich wünschte, ich hätte den Mut gehabt, mein eigenes Leben zu leben.“
#2       ” Ich wünschte, ich hätte nicht so viel gearbeitet.“
#3       ” Ich wünschte, ich hätte den Mut gehabt, meine Gefühle auszudrücken.“
#4       ” Ich wünschte, ich wäre mit meinen Freunden in Kontakt geblieben.“
#5       ” Ich wünschte, ich hätte mir erlaubt, glücklicher zu sein.“

Report und Interviews:  SVENJA  DEDERICHS
Expertin für Arbeit und Leben. Die studierte Betriebswirtin mit psychologischem Zusatzstudium berät und coacht Geschäftsleute und Privatpersonen.

KONTAKT
office@svenjadederichs.com
www.svenjadederichs.com

DIE UMFRAGE „PURE LEBENSLUST AM ARBEITSPLATZ“

8 MITMENSCHEN, 5 FRAGEN, JEDE MENGE EHRLICHE ANTWORTEN!

Im amerikanischen Englisch gibt es eine universal gebrauchte Abkürzung TGIF für Thank God it’s Friday, also „Gott sei Dank, es ist Freitag“. Wenn man hierzulande Radiosprecher auf verschiedenen Sendern hört, hat man immer wieder den Eindruck, dass erst am Freitag Nachmittag das echte Leben beginnt. Was denken Menschen über ihre Arbeit? Was gibt sie ihnen? Wir haben Menschen mit unterschiedlichem Hierarchiestatus, Alter und Geschlecht befragt und ihnen fünf Fragen zu ihrer Arbeit gestellt. Welche Unterschiede und welche Gemeinsamkeiten gibt es? Was wären Ihre ganz persönlichen Antworten auf unsere Fragen?

8 MITMENSCHEN, 5 FRAGEN, JEDE MENGE EHRLICHE ANTWORTEN!

Im amerikanischen Englisch gibt es eine universal gebrauchte Abkürzung TGIF für Thank God it’s Friday, also „Gott sei Dank, es ist Freitag“. Wenn man hierzulande Radiosprecher auf verschiedenen Sendern hört, hat man immer wieder den Eindruck, dass erst am Freitag Nachmittag das echte Leben beginnt. Was denken Menschen über ihre Arbeit? Was gibt sie ihnen? Wir haben Menschen mit unterschiedlichem Hierarchiestatus, Alter und Geschlecht befragt und ihnen fünf Fragen zu ihrer Arbeit gestellt. Welche Unterschiede und welche Gemeinsamkeiten gibt es? Was wären Ihre ganz persönlichen Antworten auf unsere Fragen?

Interviews: Svenja Dederichs

TOBIAS EHINGER, 36 Jahre, Manager Ballett Dortmund

WANN FÜHLEN SIE SICH WOHL BEI IHRER ARBEIT?
Mein Beruf ist Berufung und dies seit meiner Kindheit an. Insofern empfinde ich meine Arbeit als Glück und Privileg, das mich jeden Tag erfüllt.

WAS GIBT IHNEN IHRE ARBEIT – AUSSER GELD?
Als Künstler sind meine Persönlichkeit und mein Dasein eng mit meinem Beruf verwoben. Beides beeinflusst sich gegenseitig. Mein Beruf ist Lebenskraft, wobei Beruf nicht mit Arbeitsstelle, Position oder Arbeitsverhältnis gleichgestellt werden darf. Die letzteren drei Punkte spielen genauso wie das Gehalt eine untergeordnete Rolle und sind durchaus veränderbar.

WAS IST IHNEN IN IHRER FREIZEIT ALS AUSGLEICH ZUR ARBEIT WICHTIG?
Meine Familie und Freunde. In den Auszeiten verschwende ich keinen Gedanken an meine Arbeit und widme mich voll und ganz den Menschen, die mir am nächsten stehen. Außerdem Sport und Bewegung.

WANN HABEN SIE IN IHREM BERUF DAS GEFÜHL, DASS DAS, WAS SIE TUN SINNVOLL UND WICHTIG IST?
Wenn mich dieses Gefühl verlässt, muss ich meinen Beruf wechseln.

WAS WERDEN SIE IM RUHESTAND VON IHRER ARBEIT AM MEISTEN VERMISSEN UND WARUM?
Als Künstler gibt man den Beruf nicht mit dem Ruhestand auf, sondern ist weiterhin schöpferisch tätig. Allerdings nicht mehr unbedingt an eine Arbeitsstelle gebunden. Vermutlich werde ich die Aufmerksamkeit und die Zusammenarbeit in einem großen Team missen.

LIANE W., 51 Jahre, Krankenschwester, Bochum

WANN FÜHLEN SIE SICH WOHL BEI IHRER ARBEIT?
Vor allem dann, wenn ich genug Zeit für meine Patienten habe und das ist leider selten genug. Aber generell macht es mich einfach glücklich, Menschen zu helfen.

WAS GIBT IHNEN IHRE ARBEIT – AUSSER GELD?
Meine Arbeit gibt mir vor allem Befriedigung, weil ich das Gefühl habe, helfen zu können.

WAS IST IHNEN IN IHRER FREIZEIT ALS AUSGLEICH ZUR ARBEIT WICHTIG?
Meine Couch. Ich chille gerne. Im Sommer arbeite ich auch gerne zum im Ausgleich im Garten. Ich setze mich auf die Terrasse und lese. Nehme mir eine Auszeit.

WANN HABEN SIE IN IHREM BERUF DAS GEFÜHL, DASS DAS, WAS SIE TUN SINNVOLL UND WICHTIG IST?
Eigentlich immer! Es gibt wirklich schöne Erfahrungen aber natürlich auch Menschen, die einen zur Verzweiflung bringen. Zurzeit arbeite ich noch ehrenamtlich in einem Flüchtlingsheim. Da kommt so viel Dankbarkeit zurück. Das macht wirklich Spaß!

WAS WERDEN SIE IM RUHESTAND VON IHRER ARBEIT AM MEISTEN VERMISSEN UND WARUM?
Die Menschen! Ich bin ein „Kümmerling“. Wenn ich im Rentenalter noch kann, dann werde ich in meinem Umfeld Menschen helfen oder ehrenamtliche Tätigkeiten ausüben, die mich erfüllen.

UDO HERRMANN, 48 Jahre, Selbständiger Schreinermeister, Bürgstadt

WANN FÜHLEN SIE SICH WOHL BEI IHRER ARBEIT?
Wenn ich beim Abschluss von einer Innenraumgestaltung in die glücklichen Gesichter der Kunden schaue. Das Schöne ist bei unserem Handwerk, dass man Menschen begeistern kann, da sichtbar ist, was man erschaffen hat.

WAS GIBT IHNEN IHRE ARBEIT – AUSSER GELD?
Sie sorgt dafür, dass ich abends müde bin und gut schlafen kann Spaß beiseite. Herausforderung, Bestätigung, Erfüllung, wertvolle Begegnungen mit verschiedensten Menschen.

WAS IST IHNEN IN IHRER FREIZEIT ALS AUSGLEICH ZUR ARBEIT WICHTIG?
Gemeinsam mit der ganzen Familie gut essen, miteinander reden und gemeinsam lachen. Auf Reisen und beim Fotografieren gewinne ich neue Perspektiven und Ideen. Persönliches Wachstum durch Weiterbildung ist ebenfalls fester Bestandteil meiner Freizeitgestaltung.

WANN HABEN SIE IN IHREM BERUF DAS GEFÜHL, DASS DAS, WAS SIE TUN SINNVOLL UND WICHTIG IST?
Wenn wir mit unserem Team außergewöhnliche Projekte mit unserer Handschrift realisieren, die sowohl vom Anspruch her, als auch von Gestaltung und Ausführungsqualität besonders sind. Wenn ich das Gefühl habe: „Das bekommen nur wir so hin!“

WAS WERDEN SIE IM RUHESTAND VON IHRER ARBEIT AM MEISTEN VERMISSEN UND WARUM?
In Ruhestand zu gehen ist für mich kein Lebensziel. Ich möchte kreativ sein, mitgestalten und soziale Projekte unterstützen, solange ich dazu in körperlicher und geistiger Verfassung bin. Arbeiten im Alter ohne finanziellen und terminlichen Druck, das wäre mein Wunsch. 

CHRISTINA FRÄDRICH, 41 Jahre, Geschäftsführerin GEDANKENtanken Lounge und Coach, Köln

WANN FÜHLEN SIE SICH WOHL BEI IHRER ARBEIT?
Ich glaube da geht es mir wie den meisten. Ich fühle mich erfüllt und glücklich, wenn ich das erreicht habe, was ich mir vorgenommen habe. Morgens im Bett mache ich mir schon Gedanken darüber, was wirklich wichtig ist und was ich erreichen möchte. Außerdem hake ich erledigte Dinge ab und sehe dadurch, was alles schon getan ist.

WAS GIBT IHNEN IHRE ARBEIT – AUSSER GELD?
Meine Arbeit gibt mir eine innere Zufriedenheit. Ich möchte, dass Menschen ein besseres Gefühl durch mich erreichen können.
Ich bringe unsere Kinder (4 und 6 Jahre) abends zu Bett und lese ihnen vor, bis sie eingeschlafen sind. Zweitens: Mit meinem Mann denn Abend genießen – bei einem tollen Krimi oder Abendessen. Drittens: Mit Musik auf den Ohren, Bahn fahren. Viertens: Abends spazieren gehen.

WAS IST IHNEN IN IHRER FREIZEIT ALS AUSGLEICH ZUR ARBEIT WICHTIG?
Wenn ich ein Seminar gehalten habe und mich die Teilnehmer am Ende mit Handschlag verabschieden und „Danke“ sagen weiß ich, dass ich sie erreicht habe.

WANN HABEN SIE IN IHREM BERUF DAS GEFÜHL, DASS DAS, WAS SIE TUN SINNVOLL UND WICHTIG IST?
Ehrlich gesagt, kann ich mir es gar nicht vorstellen in Ruhestand zu gehen! Ich glaube, ich werde dann immer noch versuchen Menschen weiter zu bringen und zu helfen und sei es „ehrenamtlich“.

NATALIE SCHWEIZER, 26 Jahre, Veranstaltungsmanagerin, Bonn

WANN FÜHLEN SIE SICH WOHL BEI IHRER ARBEIT?
Nach konstruktiven Gesprächen mit Kollegen und Geschäftspartnern, in denen Ideen offen diskutiert und ausgetauscht werden, man gemeinsam Strategien entwickelt und alle mit einem positiven Gefühl - dem Gefühl, dass es voran geht – aus dem Gespräch gehen.

WAS GIBT IHNEN IHRE ARBEIT – AUSSER GELD?
Für mich ist es wichtig, sich stetig weiter zu entwickeln, von Kollegen und Vorgesetzen zu lernen und durch die Praxis Expertise aufzubauen. Dabei ist Wertschätzung - der eigenen Persönlichkeit und des Know-hows, das man mitbringt – ein wesentlicher Faktor für die Lust am Arbeiten.

WAS IST IHNEN IN IHRER FREIZEIT ALS AUSGLEICH ZUR ARBEIT WICHTIG?
Auspowern, beim Laufen an der frischen Natur, Spinning oder Krafttraining. Manchmal einfach auch nur locker drauf los sporteln und den Gedanken freien Lauf lassen. Wichtig für den Ausgleich sind für mich zudem Familie und Freunde. Gemeinsam Kochen, ins Kino, ein Gläschen Wein oder einfach ein gutes Telefonat.

WANN HABEN SIE IN IHREM BERUF DAS GEFÜHL, DASS DAS, WAS SIE TUN SINNVOLL UND WICHTIG IST?
Immer dann, wenn positives Feedback gegeben und dadurch signalisiert wird, dass die Arbeit die man tut und vor allem wie man sie tut zu einem gemeinsamen Ziel beiträgt und erfolgreich ist.

WAS WERDEN SIE IM RUHESTAND VON IHRER ARBEIT AM MEISTEN VERMISSEN UND WARUM?
Den ständigen Austausch mit Menschen, den man durch die Arbeit im Marketing, in der Kommunikation oder auch der Organisation von Veranstaltungen tagtäglich hat. Warum? Weil ich ein offener und kommunikativer Typ Mensch bin und man sich im Ruhestand diesen ständigen Austausch wohl durch eigens organisierte Aktivitäten selbst suchen muss (doch bis dahin ist noch ein bisschen hin...).

ULRIKE DÖRRIE, 49 Jahre, Städtische Angestellte, Würzburg

WANN FÜHLEN SIE SICH WOHL BEI IHRER ARBEIT?
Tage, an denen was geht, an denen Projekte durch meinen aktiven Einsatz voran gebracht werden oder Tage, an denen ich zum Beispiel gute Telefonate habe.

WAS GIBT IHNEN IHRE ARBEIT – AUSSER GELD?
Während der Erziehungszeiten fühlte ich weder beruflich noch privat ausreichend Wertschätzung für das, was ich geleistet hatte. Seit ich wieder in Vollzeit arbeite bin trotz Doppelbelastung wesentlich ausgeglichener. Mein Selbstwertgefühl hat sich seither drastisch verbessert.

WAS IST IHNEN IN IHRER FREIZEIT ALS AUSGLEICH ZUR ARBEIT WICHTIG?
Am wichtigsten ist es mir, Zeit mit meinen Söhnen zu verbringen (auch wenn die lieber zocken ...) Außerdem sagt mein Verstand: „Sport“, mein Bauch aber „Ausruhen“ und Leute treffen. Insgesamt geht das meist auf Kosten des Sports ;-)

WANN HABEN SIE IN IHREM BERUF DAS GEFÜHL, DASS DAS, WAS SIE TUN SINNVOLL UND WICHTIG IST?
Wenn ich einem Kunden eine passende Lösung anbieten kann. Dann habe ich das Gefühl, etwas Sinnvolles getan zu haben.

WAS WERDEN SIE IM RUHESTAND VON IHRER ARBEIT AM MEISTEN VERMISSEN UND WARUM?
Tatsächlich glaube ich nicht, dass ich meine Arbeit besonders vermissen werde. Es ist mehr der tägliche Austausch mit Kollegen. Sowohl in fachlicher als auch in privater Hinsicht.

DR. ARNO PROBST, 49 Jahre, Vorstand BDO AG, Hamburg

WANN FÜHLEN SIE SICH WOHL BEI IHRER ARBEIT?
An den Tagen, an denen ich spannende Fragestellungen mit dem Mandaten zufrieden stellend lösen konnte, oder auch an solchen Tagen, an denen mir eine Vortragsveranstaltung z.B. mit Aufsichtsräten gut gelungen ist.

WAS GIBT IHNEN IHRE ARBEIT – AUSSER GELD?
Zufriedenheit, wenn man die an sich selbst gestellten Anforderungen erreicht, ist das wichtiger als Geld!

WAS IST IHNEN IN IHRER FREIZEIT ALS AUSGLEICH ZUR ARBEIT WICHTIG?
Das Gehirn muss sich auch in der Freizeit intensiv beschäftigen, aber mit völlig anderen Sachen, um geistig zu entkrampfen, z.B. beim Segeln als Skipper mit einer anspruchsvollen Yacht oder bei Gartenarbeit …. Also durchaus auch gerne mit körperlicher Betätigung. Nur in der Sonne liegen kann ich nicht.

WANN HABEN SIE IN IHREM BERUF DAS GEFÜHL, DASS DAS, WAS SIE TUN SINNVOLL UND WICHTIG IST?
Wenn das Feedback von Dritten über die eigene Arbeit mir dieses Gefühl gibt.

WAS WERDEN SIE IM RUHESTAND VON IHRER ARBEIT AM MEISTEN VERMISSEN UND WARUM?
Damit beschäftige ich mich nicht.

SAMIR L., 29 Jahre, Bäckerei-Fachverkäufer, Dortmund

WANN FÜHLEN SIE SICH WOHL BEI IHRER ARBEIT?
Wenn ich ehrlich bin jeden Tag! Aber Freitag ist ein islamischer Feiertag, da freue ich mich besonders auf die Arbeit, wenn ich Frühschicht habe.

WAS GIBT IHNEN IHRE ARBEIT – AUSSER GELD?
Die Arbeit gibt mir Motivation und Abwechslung. Außerdem lernt man in meinem Beruf viele Menschen kennen von denen man teilweise noch lernen kann.

WAS IST IHNEN IN IHRER FREIZEIT ALS AUSGLEICH ZUR ARBEIT WICHTIG?
Ich gehe vor allem gerne zur Moschee, außerdem ins Fitnesstudio. Und das wichtigste für mich sind die Familie und die Freunde.

WANN HABEN SIE IN IHREM BERUF DAS GEFÜHL, DASS DAS, WAS SIE TUN SINNVOLL UND WICHTIG IST?
Wenn ich die Shopziele gut erfülle und meine ganz persönlichen Ziele für den Shop, dann habe ich das Gefühl, dass meine Arbeit sinnvoll ist. Außerdem natürlich, wenn ich meine Kunden zur Zufriedenheit beraten konnte.

WAS WERDEN SIE IM RUHESTAND VON IHRER ARBEIT AM MEISTEN VERMISSEN UND WARUM?
Nette Kollegen und Kunden werden mir fehlen. Ich bin sehr kommunikativ und darum würde mir der Austausch mit ihnen bestimmt fehlen.