Sie ist die unangefochtene Königin der Kunstschauen: Keine ist vielfältiger, keine ist bunter, keine hat mehr Leichtigkeit als die 1895 gegründete Biennale in Venedig. Und keine ist schöner – denn welche Stadt ist ähnlich zauberhaft wie „La Serenissima“? Trotz des ungetrübten Glanzes alter Meister wie Bellini und Tizian, Tiepolo und Canaletto, behaupten sich die aktuellen künstlerischen Positionen in zweijährigem Rhythmus neu. Dreh- und Angelpunkt sind die Giardini, jene bewaldeten Gärten am Ende der flirrenden Seepromenade, in denen sich die 85 Pavillons der einzelnen Nationen rund um den großen Pavillonbau mit der Hauptausstellung gruppieren. Das Motto der zentralen Schau ist eine Verbeugung vor dem Künstler und dem Kunstwerk an sich - an das, was sie uns an Reflexionen, Fragestellungen und gesellschaftlicher Verantwortlichkeit zeigen. Titel: Viva Arte Viva. Aus Deutschland sind unter anderem Andy Hope, Fiete Stolte und Michael Beutler ausgewählt, den Nationalpavillon kuratiert die Kasseler Museumschefin Susanne Pfeffer. Hier wird die 39-jährige Anne Imhof eine Raum- und zeitgreifende Arbeit zeigen, eine Mischung verschiedener künstlerischer Genres, die sich immer wieder mit Gewalt und Kontrolle, Identität und Verlust auseinandersetzen. Ein weiteres „must see“ sind die Arsenale, die alle zwei Jahre mit Kunstwerken voll gespickten, ehemaligen Schiffswerften der mächtigen Seerepublik sowie die unzähligen kleineren, über die ganze Stadt verteilten Präsentationen. Sie ermöglichen den Zutritt zu sonst verschlossenen Palazzi und lassen den Besucher kaum bekannte Kirchen entdecken. Und natürlich locken auch die in der Punta della Dogana und im Palazzo Grassi, den spektakulären Ausstellungsorten des Luxuslabel-Tycoons Francois Pinault. Mindestens drei Tage sollte man sich Zeit nehmen – und bequemes Schuhwerk einpacken.
Kuratorin Susanne Pfeffer vor dem Kunstwerk „yet sometimes what is read successfully, stops us with its meaning, no.II, „ des Luxemburger Künstlers Michel Majerus. Foto: Uwe Zucchi /dpa
Der in Venedig lebende Kurator Dr. Hans - Joachim Petersen schätzt das Hotel Grande Albergo Ausonia & Hungaria am Lido di Venezia, Granviale Santa Maria Elisabetta 28. Zum Speisen empfiehlt er das „Paradiso Perduto“, Fondamenta della Misericordia. Hervorragend isst man auch im mit großer Weinauswahl punktenden Restaurant „Il Ridotto“ am Campo SS. Filippo e Giacomo (hinter San Marco), typisch italienisch urtümlich ist die Trattoria „La Madonna“, Calle delle Madonna 594, in der Nähe der Rialtobrücke. Den besten Cappuccino bekommt man in der Pasticceria Rosa Salva, Calle Fiubera 950, gleich bei San Marco. Köstliche Tramezzini und Eiscreme in der Gelateria Nico, Fondamente Zettere al Ponte Longo 922, Nähe Accademia. Für einen Apérol mit Traumblick bietet sich die Bar Paradiso an – sie liegt gleich am Eingang der Biennale-Giardini.