Verfasser: Ingo Kabutz
Mitunter sind die erfolgreichsten Konzepte die Einfachsten. Die Böden zwischen Castellina und Radda in Chianti gehören – bezogen auf den Weinbau – zum weltweiten Hochadel. Wenn es dann bis auf 620 Höhenmeter geht, werden die Temperaturunterschiede zwischen Nacht und Tag enorm. Ideal für den Wein und Basis für eine andernorts unerreichbare Qualität. Die Rebflächen des 4,5 ha kleinen Weingutes vereinen all diese beneidenswerten Bedingungen und schaffen Voraussetzungen für aussergewöhnlich elegante und charaktervolle Weine.
Und deshalb widmen wir uns in dieser Ausgabe einer Entdeckung außerhalb der eingetretenen Pfade. Warum? Weil für uns Weinfreunde nun der Augenblick gekommen ist, uns zu besinnen. Nach Jahren der Jagd auf Superlabels mit bis auf das Maximum gesteigerter Komplexität und Konzentration um jeden Preis – aber mit wenig unverfälschtem Charakter – ist es jetzt gut. Wir wissen jetzt, was eine perfektionierte Kellertechnik zu leisten imstande ist. Wir haben uns in den Strudel des weltweiten Hype um toskanische Tropfen hineingetrunken. Wir haben aktiv oder als staunende Beobachter die Schamgrenzen dreistelliger Flaschenpreise neu definiert. Robert Parker und Kollegen haben uns mit ihren Punktelisten gelehrt, dass sich komplexe Geschmacksbilder von Weinen auf Zahlenwertungen statt Genuss reduzieren lassen.
Wir haben aus Neugierde, Labelgläubigkeit und Leckerei, fette, üppige Weine zum Nonplusultra erhoben. Vanille, Tabak und Pflaume wurde zu unserem Modegeschmack. Inklusive der entsprechenden Preisakzeptanz, erzeugt von – zurecht – hochgelobten Önologen.
Und nun kommen wir vom Weingut Borgo la Stella und sagen: jetzt ist es gut. Nicht, dass wir den Markt fluten könnten oder wollten. Wir haben nur wenige Flaschen. Aber wir möchten Ihnen sagen: Falls es stimmt, dass nun – neben den „Fruchtbomben“ auch die ein wenig strukturiertere, unverfälschte Eleganz wieder gefragt ist. Falls wir offenporiger dafür werden, dass auch Tiefe statt Breite die Gemütslage der zukünftigen Kennergeneration mitprägen wird. Falls geschliffene Terroir-Aromatik uns wieder Dinge schmecken lassen sollte, die lange verschüttet waren.tung des Familienbetriebs in die Hände gelegt. Die Philosophie des Weinguts ist seinem Terroir verschrieben – der Idee, dass Weine der individuelle Ausdruck ihres Bodens, Klimas und dem Schaffen im Weinberg sein müssen und dieser nach den Grundsätzen nachhaltigen Arbeitens erhalten und der nächsten Generation weitergegeben werden muss. Der feste Glaube, dass die Qualität des Weins im Weinberg entsteht, bringt kompromisslose Arbeit mit sich, welche die Individualität jedes einzelnen Weinbergs berücksichtigt. muss. Der feste Glaube, dass die Qualität des Weins im Weinberg entsteht, bringt kompromisslose Arbeit mit sich, welche die Individualität jedes einzelnen Weinbergs berücksichtigt.
Wir haben aktiv oder als staunende Beobachter die Schamgrenzen dreistelliger Flaschenpreise neu definiert. Robert Parker und Kollegen haben uns mit ihren Punktelisten gelehrt, dass sich komplexe Geschmacksbilder von Weinen auf Zahlenwertungen statt Genuss reduzieren lassen.
Wir haben aus Neugierde, Labelgläubigkeit und Leckerei fette, üppige Weine zum Nonplusultra erhoben. Vanille, Tabak und Pflaume wurde zu unserem Modegeschmack. Inklusive der entsprechenden Preisakzeptanz, erzeugt von – zurecht – hochgelobten Önologen.
Und nun kommen die Weinmacher von Borgo la Stella und sagen: es gibt auch noch etwas anderes, welches es sich lohnt zu kosten. Nicht, dass sie den Markt fluten könnten oder wollten. Sie machen nur 25.000 bis 30.000 Flaschen pro Jahr – wenn der Hagel oder die Wildschweine fernbleiben. Aber sie sagen uns: Falls es stimmt, dass nun – neben den Fruchtbomben auch die strukturiertere, unverfälschte Eleganz wieder gefragt ist. Falls wir Weinfreunde wieder offenporiger dafür werden, dass auch Tiefe statt Breite unsere Gemütslage mitprägen soll. Falls geschliffene Terroir-Aromatik uns wieder Dinge schmecken lassen sollte, die lange verschüttet waren. Dann – so glaubt die PURE LEBENSLUST-Redaktion – könnte es Sinn machen, die Borgo-Weine einmal in Ruhe und am besten unter Freunden zu kosten.
Der Anbau der Reben erfolgt nach dem uralten „Lucernica"-System mit einer hohen Anbaudichte von 9.000 Rebstöcken pro Hektar – aber extrem niedrig gehaltenem Ertrag
Zurück zum Wesentlichen: Die Böden der Weinberge im Borgo la Stella sind typisch für die Region Chianti Classico zwischen Castellina und Radda. Speziell auf diesen Hügeln sind sie tendenziell tonhaltig – und – mit einem überaus wichtigen, wertvollen und hier äusserst üppig vorhandenen Skelettanteil durchsetzt. Diese Skelette weisen Kalksteine der Formationen „Alberese“ und „Galestro“ auf. Der (Muschel-)Kalkgehalt der Bodenschichtungen ist bei der Herstellung von Rotweinen mit olfaktorischer Raffinesse und Sinnlichkeit (sprich den Geruchssinn unmittelbar ansprechend), sowie bei dem Ringen um eine abgestimmte Tannin-Balance, entscheidend.
Inspiriert von der Leidenschaft, mit Respekt vor der Höhe und mit dem Vertrauen und der Wertschätzung für dieses Land übernahm die Familie Geyer Borgo la Stella im Jahr 2007 und restrukturierte den gesamten landwirtschaftlichen Betrieb – mit dem Ziel, erlesene Rotweine mit Persönlichkeit zu produzieren. Ein Großteil der Weinberge ist terrassenförmig aufgebaut und bietet einen einzigartigen Ausblick. Diese Form des Anbaus wird in den Hügeln der Region Chianti aufgrund der damit verbundenen hohen Bewirtschaftungskosten leider immer seltener.
Die Besonderheit von Borgo la Stella ist ebenfalls im Anbau der Sangiovese-Reben nach dem uralten „Lucernica-System“ verankert. Dieses System sieht eine hohe Anbaudichte mit über 9.000 Rebstöcken pro Hektar vor – von Borgo la Stella diktiert mit radikaler Qualitätsausrichtung – und somit mit einem niedrigen Ertrag von nur zwei bis drei Trauben pro Rebe. Aufgrund der hohen Kosten, der überwiegenden Handarbeit und der Begrenztheit, Arbeiten maschinell durchzuführen, wird diese Art von Weinbau in dieser Region so gut wie nicht mehr angewandt.
Es enspricht der Philosophie der Winzer, dass die Chianti Classico Weine und die IGT´s ebenso sorgsam vermarktet werden wie sie erzeugt wurden. Wegweisend waren zu einem sehr frühen Zeitpunkt die Expertisen, Listungen und Ermutigungen von Sterneköchen, Spitzensommeliers und Winzerkollegen wie zum Beispiel Frank Buchholz, Karl-Heinz Hauser, David Kikillus, Tim Vandeput, Hermann Lankmeier, Michael Moosbrugger und Elena Walch. Deren Credo war eindeutig: Borgo la Stella Weine sind aufgrund ihrer charaktervollen Eleganz ideal als Speisenbegleiter.
Deren Urteilsfähigkeit spricht für sich. Ebenso wie die inzwischen zahlreichen Awards und Auszeichnungen in den maßgebenden Disziplinen.
Bleibt festzuhalten, dass Borgo la Stella auch deshalb eine wahre Entdeckung ist, weil die Preise ebenso bodenständig sind wie die Weinmacher. Umso mehr Spaß macht es für private Weinfreunde und für Weinprofis, diese Weine zu entdecken, zu genießen, und zu empfehlen. Der einzige kleine Nachteil des Weingutes wird uns allerdings erhalten bleiben. Die Mengen sind gering. Aber dafür können die Winzer nichts.
Verkostung mit Weinfreunden in der Galerie Beck & Eggeling, Düsseldorf.
Tasting in der Spitzengastronomie: Gourmet- und Relaxhotel Trofana Royal, Ischgl/Tirol
Haben Sie Lust, Borgo la Stella Weine zu kosten? Möchten Sie regelmäßig über das Weingut informiert werden? Hier ist der Direktkontakt zum Winzer. Rufen Sie ihn einfach an oder schreiben Sie ihm eine E-Mail. Auf der Website www.borgolastella.de finden Sie weitere interessante Informationen über die Region und über das Weingut.
Borgo la Stella Deutschland GmbH
CHRISTIAN-OSCAR GEYER
Hafenpromenade 1-2
44263 Dortmund
Tel +49 (0) 231 58697675
Fax +49 (0) 231 58697679
E-Mail cog@borgolastella.de
Web www.borgolastella.de
Soc. Agricola Borgo la Stella SRL
FAMILIE GEYER
Loc. Borgo la Stella 60 - Vagliagli
53017 Radda in Chianti - Sl
Tel +39 (0) 577 740 699
Fax +39 (0) 577 740 699
E-Mail cog@borgolastella.de
Web www.borgolastella.de